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Es ist Winter

Die Natur hat sich zurückgezogen, alles ruht. Draußen ist es dunkel, alles fast bewegungslos. Nebel und Frost haben sich über alles gelegt. Es ist die Zeit des totalen Rückzugs in der Natur. Die Natur folgt ganz selbstverständlich ihrem ureigenen Rhythmus. Das ist notwendig, um sich zu regenerieren und um neue Kräfte zu gewinnen und zu speichern, für die kommende Jahreszeit, den Frühling, wenn das Leben wieder neu erblüht.

Denn: um neues Leben hervorzubringen, braucht es sehr viel Energie. Energie, die erst gewonnen werden muss. Das genau ist die Aufgabe des Winters: die Kälte, das Eis, der Schnee und die Dunkelheit zwingen Pflanzen und Tiere, Winterschlaf zu halten. Die noch vorhandenen Kräfte werden geschont, neue Energie wird aufgeladen.  Auch dient es dem Schutz, um keinen Schaden durch die Kälte zu nehmen.

Wir Menschen, als Teil dieser Natur, spüren diese Lähmung ebenfalls, empfinden eine Art Winterschlaf-Gefühl, Melancholie, manch einer fühlt sich depressiv. Es ist viel zu kalt, um sich lange im Freien aufzuhalten, es ist früh dunkel, die Sonne zeigt sich erst spät am Morgen, die Tage sind deutlich kürzer als die lange Nacht. Ist der Boden bedeckt mit Schnee, fällt jedes Tun im Draußen schwerer. Warm eingepackt durch den Schnee zu stapfen, macht Freude, kann aber auch sehr anstrengend sein. Ist alles erfroren draußen, mag man kaum hinaus gehen, weil man das Gefühl hat, selbst zu erfrieren.

Wir sind im Winter also lieber zu Hause, machen es uns gemütlich, genießen das Zusammensein in den eigenen vier Wänden, vielleicht vor dem Kamin und gehen auch früher ins Bett wie im Sommer.

All dies soll uns auf ganz natürliche Weise dazu anhalten, mit unserer Energie sparsam umzugehen, uns in dieser Jahreszeit zu erholen, unser Tempo zu drosseln, die Ruhe zu genießen. Um uns vorzubereiten für den Frühling, wenn das Leben wieder neu erwacht.

In der TCM wird der Jahreszeit Winter das Element Wasser zugeordnet. Dem Element Wasser wird zugeschrieben:

Die Meridiane Niere und Blase, die Farbe Schwarz und Blau, der salzige Geschmack, die Emotion Furcht und Angst, trübe Stimmungen und die Depression, unser Lebenswille, die Kälte, die Himmelsrichtung Norden, der letzte Lebensabschnitt und der Tod.

Lassen Sie all das einmal auf sich wirken. Alles, was dem Element Wasser zugeordnet ist, zeigt eine ähnliche Energie: zurückziehend, verlangsamend, lähmend, kühl, dunkel, sterbend, um wiedergeboren zu werden.

Beobachten wir das ganz genau, erkennen wir uns in dieser Harmonie der Natur wieder. Die Parallelen, die wir für unseren Körper und unsere Seele feststellen können, helfen uns, den Sinn in allem zu erkennen und Akzeptanz zu finden in dem, was gerade ist.

Wir können so lernen, die Gefühle, die uns gerade beherrschen, anzunehmen, auch wenn sie dunkel sind, und in ihnen die Notwendigkeit zu erkennen, um den Kreislauf des Lebens aufrechtzuerhalten. Auch hilft es uns, unsere Krankheiten zu verstehen.

Nehmen wir als praktisches Beispiel einmal die Angst, die Panik:

Angst und Furcht lähmen uns, wir ziehen uns zurück, sind unfähig zu agieren und zu reagieren, im Extremfall werden wir bewegungs- oder sogar lebensunfähig (die Energie des Winters!).

Die Ursachen für starke Angstzustände sind vielfältig. Oft liegen sie aber in einer schwachen Wasser-Energie, in einer schwachen Nieren-Energie. Die Nieren als Organ und Meridian produzieren unsere Lebensenergie, im westlichen Sinne und im östlichen, im TCM-Verständnis:

Hier wird die Basis angelegt für alle Lebensvorgänge: Geburt, Wachstum, Reife, Reproduktion.

Das Element Wasser an sich ist ebenfalls Lebensspender Nummer 1, denn: ohne Wasser kein Leben. Das Wasser ist der Anfang allen Lebens!

Die Nieren als Teil des Elements Wasser also bestimmen unsere Konstitution, programmieren unsere genetischen Muster, bestimmen unsere Ursprungsenergie, die uns von unseren Eltern mitgegeben wird. Sie sind die Quelle aller Energieleitbahnen, des Blutes, des Qi´s. Sie sind die Basis allen Lebens.

Haben wir nun z.B. eine schwache Konstitution, ist unsere Ursprungs-Energie schwach, kann das im Laufe des Lebens zu Angst-Zuständen unterschiedlichster Ausprägungen führen.

Was können wir nun ganz praktisch tun, wenn wir unter Angst-Zuständen leiden?

Zunächst: es ist unerlässlich, sich therapeutische Hilfe zu suchen! Wenden Sie sich an einen Facharzt oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens bei starken Angstzuständen.

Also: Die Nieren, das Element Wasser, stehen in direkter Verbindung zu dem Element Feuer aus der 5-Elementen-Lehre der TCM. Dies ist die sogenannte Feuer-Wasser-Achse. Beide Elemente unterstützen sich gegenseitig. Denken Sie nur daran, dass Feuer gefrorenes Wasser zum Schmelzen bringt.

Und genau darum geht es:

Die Energie des Feuers kann die gefrorene Energie des Wassers wieder zum Fließen bringen.

Das bedeutet, dass alle Feuer-Energie die lähmende Energie der Angst vertreiben und in aktive Lebendigkeit wandeln kann.

Feuer-Energie bedeutet:

Licht, Wärme, soziale Kontakte, Liebe und Nähe zu anderen Lebewesen und zur Natur.

Deshalb:

  1. Sorgen Sie dafür, dass Sie zu jeder Jahreszeit täglich ausreichend Sonnenenergie und – licht erhalten.
  2. Gehen Sie dazu am besten in den Wald, umgeben Sie sich mit Bäumen. Bäume spenden heilende Energien, Botenstoffe und helfen uns, gesund zu werden und zu bleiben.
  3. Wärme bedeutet aber auch: warmes, d.h. gekochtes Essen, täglich, am Morgen, mittags und abends. Meiden Sie Rohkost, rohes Obst, Salate. Essen Sie Gemüse und Obst gekocht, Salate als Beilage zu dem Gekochten. Bereiten Sie alles so natürlich wie möglich zu, ohne Zusatzstoffe und verwenden Sie keine Fertigprodukte.
  4. Wärmen Sie Ihr Herz: Pflegen Sie Ihre sozialen Kontakte, lernen Sie, auf Menschen zuzugehen und deren Nähe zu genießen. Pflegen Sie den Kontakt zu Tieren und zur Natur.
  5. Reden Sie über Ihre Ängste.
  6. Fangen Sie an, machen Sie den ersten Schritt!

Alle Empfehlungen sind sowohl vorbeugend, als auch ein Mittel, aus der lähmenden Energie der Angst heraustreten.

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